)TEST cd-player/vollverstärker
Das m ag n icht unbedingt ökonom isch
sein, aber die alltägliche T estererfahrung
lehrt, dass diese V erfahrensw eise keines-
wegs nur bei Rega, sondern bei annähernd
allen H iFi-K om ponenten klangliche V or-
teile bringt. Es klingt einfach besser, w enn
die w esentlichen B augruppen ihre o pti-
m alen A rbeitspunkte erreicht haben. W ir
n ehm en auch keine eiskalten Testgeräte
aus dem K offerraum u n d stufen sie zwei
M inuten später ein .
..
D urchw eg verw endete Polypropylen-
k o n d ensatoren hinterlassen ebenso den
E in d ru ck eines k lan g g etrieb en h o h e n
A ufw andes wie die kraftvoll ausgelegte
S tro m v erso rg u n g u n d d er stabile, g ut
durchdachte G ehäuseaufbau, der sow ohl
servicefreundlich als auch resonanzarm
u n d funktionell (K ühlung) erscheint.
Analoger Zugang
N u n w äre Rega aber n ich t Rega, w enn
m an als ausgew iesener A nalog-S pezia-
list dem rauscharm m it speziellen Feld-
effekt-T ransistoren (FETs) ausgestatte-
ten V orstufenteil n ich t auch n o ch eine
diskret aufgebaute, für M M - u n d (laute)
M C -H ig h O u tp u t-T o n ab n eh m er ausge-
legte P honostufe m it auf den W eg gege-
ben hätte. Im m erhin haben die Briten um
G ründer und Geschäftsführer Roy G andy
allein im 40. Jubiläum sjahr des U nterneh-
m ens stolze 30.000 Plattenspieler gebaut
u n d w eltw eit abgesetzt. Das verpflichtet.
Praxisgerechterw eise lässt sich das en t-
sprechende Buchsenpaar durch Ü berbrü-
ckung der P honostufe aber auch w ah l-
w eise als H o ch p eg elein g an g fü r eine
andere Q uelle nutzen. So clever sind lei-
der auch n icht alle A nbieter.
F ür eine hochpräzise abgestufte, p ro -
g ra m m ie rb a re
L a u ts tä rk e s te u e ru n g
Der DAC (im Bild vorn) und die analoge
Ausgangsstufe sind gut zu erkennen, ebenso
der großzügig bemessene Ringkerntrafo im
Hintergrund
so rg en lau t R ega u n te r an d e rem satte
1024 E inzelw iderstände - ein b e trä c h t-
licher A ufw and. D ie ro ten LEDs geben
auch vom H örplatz aus unm issverständ-
lich A uskunft über den „Pegelstand“.
D ie ebenfalls n eue S ystem fernbedie-
n u n g m it dem w eltraum affinen N am en
„Solaris“ ist für säm tliche Geräte der R-Se-
rie ausgelegt u n d liegt gut in der H and.
D er D aum en landet zielsicher auf „Play“,
und schon bald geht buchstäblich die Post
ab. D ie B assdrum stam pft regelrecht in
den H örraum , satt, ko n tu riert u n d phy-
sisch m ehr als spürbar. Die afrikanische
Com bo um Startrom peter H ugh Masekela
m an ifestiert sich p lastisch a u f b re ite r
Bühne davor.
Audiophiles Herz, was w illst Du mehr? DAC mit zahlreichen Anschlussmöglichkeiten, dazu
Phono-MM und Anschlüsse satt am Vollverstärker
Zur Veranschaulichung haben w ir im verlagseige-
nen Fotostudio mal die Klappe des Toplader-Lauf-
werks demontiert
Luftig, ansatzlos, beeindruckend. Das
hier, m an m erkt es gleich, ist eine Anlage
m it m äch tig em S paßfaktor. Ein g n äd i-
ges M ä n telch en g ö n n t R ega sch lech t
aufgenom m ener M usik nicht, sie sollte
schon angem essen g ut p ro d u ziert sein.
A ber das k en n t d er audiophile K enner
ja. O der haben Sie noch n icht versucht,
eine H eldin Ihrer Jugend wie etwa Kim
W ilde über eine exzellente H iFi-A nlage
zu hören? A m besten noch als zeitgem äß
kom prim ierte „Best O f“.
..
D afür ist dieses R ega-D uo aber in
der Klasse u m 5000 E uro m it „richtiger
M usik“ kaum zu schlagen. N ehm en w ir
das T itelstück v o n „B rothers In A rm s“
v o n d er neuen, v o n M FSL rem aster-
ten H ybrid-SA CD . T ausendm al gehört?
N ein , in dieser Q u alität n o ch nicht!
S chon die C D -S p u r ist su p erb . U n d
Rega m acht das hörbar. Ebenso ersteht
D voraks einst v o n C arlo M aria G iulini
dirigierte u n d n u n v o n einem G rad o -
Tonabnehm er rekonstruierte „Sinfonie aus
der N euen W elt“ zw ischen u n d ja, auch
neben und etwas über den Lautsprechern.
Das hat D ynam ik, Fülle, gleicherm aßen
aber auch Schmelz, Transparenz und Em o-
tion. Schärfe in den Streichern? N ein!
U nd N orah Jones’ populäres Erstlings-
w erk? O kay, m an h ö rt, dass das M ikro
übersteuert - weil es tatsächlich übersteu-
ert. Punkt.
So richtig in seinem E lem ent ist das
b ritisch e G esp a n n aber, sobald etwas
„Schm ackes“ m it im Spiel ist, also b ei-
spielsw eise bei Les M cC anns „P um p It
U p“. Das knallt, funkt, groovt, dass es eine
w ahre Freude ist. U n d weil es ganz genau
so richtig ist .
..
Tom Frantzen
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48 STEREO 3/2014